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ARCHIV

22.3.2011 - Projeto “A Casa Caiu”
Seit kurzem gibt es ein Programm, mit dem vor allem Jugendliche davon abgehalten werden sollen, kriminell zu werden. Bei Workshops etc. berichten Polizisten und Haftentlassene, Gefängnisseelsorger u.a. aus erster Hand. Koordiniert wird das Projekt von einem Dokumentarfilmer und dem Leiter der brasilianischen Gefängnisseelsorge. Nähere Infos unter: www.acasacaiu.org
Anlässlich des Vortrages von P. Günther Zgubic am 21.02.2011 in Pöls wurden die Mitglieder des Vereins Manoj gefragt, was die Menschenrechtsarbeit von Günther für sie persönlich bedeutet:

Maria Zgubic
Ein Mensch kann mit Unterstützung von anderen Wunder wirken, wenn er JA zu Gottes Ruf sagt.

Nora Sippel
Durch Günthers selbstlosen, mutigen, tatkräftigen  Einsatz kam es in Brasilien  gesellschaftlich aber auch politisch zu positiven Veränderungen, an die niemand zu hoffen gewagt hatte. Sein Wirken hat mich tief beeindruckt ; ich bewundere ihn grenzenlos !

Anneliese Reiter
Ich bin dankbar für die Möglichkeit der Mitarbeit im Solidaritätsprojekt MANOJ , weil mich die kreative, fröhliche Zusammenarbeit mit den Menschen in der Gruppe bereichert und mein Interesse und Mitgefühl für die gesellschaftlichen und ökologischen Zusammenhänge Brasiliens geweckt wurden.

Maria Leitner-Dietmaier
Für mich bedeutet Günthers Arbeit in Brasilien gelebtes Christsein. Er verstand es, auch ausgegrenzten Menschen eine Würde zu geben. Mit seinem tiefen Glauben, seiner unendlichen Liebe und seinem Vertrauen schaffte er es, ein Zeichen zu setzen im Umgang mit den Menschenrechten.

Gernot Esser
Die Intensität seines Engagements für die Menschenrechte, die Authentizität seines Auftritts in der Öffentlichkeit und die Kompromisslosigkeit seines Glaubens sind für mich Inspiration und Kompass auf dem Weg zu einer gerechteren Welt.

Burgi Baumgartner
Durch die Gruppe Manoj sehe ich die Möglichkeit den Ärmsten und Entrechteten eine Stimme zu geben.


Gerd und Elisabeth Grasser
Gerd und ich waren über das große Netzwerk, welches Günther mit seinem Team in Brasilien geschaffen hat beeindruckt.
Uns allen von der Gruppe war gar nicht richtig bewusst, wie vielfältig und effizient die Arbeit von Günther in Brasilien war. In Zukunft sollten wir seine Erfahrungen in unsere Arbeit einbeziehen.
Wir sollten uns im Einklang mit Günther neue Ziele setzen, ohne ihn dabei zu überfordern oder vereinnahmen. Günthers Freude zur Mitarbeit sollte ganz auf seine Freiwilligkeit bezogen werden.

Ingrid Erhart
Mir war es wichtig,  die Arbeit von Günther Zgubic zu unterstützen, als Solidarität mit den Mitarbeitern des Menschenrechtszentrums Manaus und der Gefängnisseelsorge.
Ich will damit helfen, den geschundenen Menschen in den Gefängnissen ihre Würde wiederzugeben.
Es wäre fast unmenschlich (unchristlich) Pe Valdir nicht weiter zu unterstützen.

Gernot Maurer
Die Würde des Menschen ist eines der höchsten Güter, diese zu schützen eine der vornehmsten Aufgaben. Wenn der Staat über die Bestrafung hinaus die ihm anvertrauten Menschen zerstört, ist er nicht besser als die, welche er zu bekämpfen meint.
Günther hat uns durch seine Arbeit einen Spiegel vorgehalten, indem er für diese Ärmsten der Gesellschaft eingetreten ist. Ich wünsche unseren brasilianischen Freunden in der Gefängnispastorale, voran Padre Valdir viel Mut und Kraft für das gemeinsame Projekt, abraco..

Renate Pichler
Günther hat durch seinen mutigen und selbstlosen Einsatz  in den vergangenen  Jahren seiner Arbeit in Brasilien sehr viel für die Ärmsten und Unterdrückten erreicht.
Es fällt mir schwer, die Bilder von den geschundenen Gefangenen anzusehen - wieviel Kraft muss es erst kosten, immer wieder in so ein Gefängnis zu gehen!
Ich bewundere Günther für seine Stärke und seinen unbeirrbaren Glauben und wünsche Padre Valdir für die Weiterführung des Projektes viel Kraft und Gottes Segen.


21. Februar 2011: Im Gespräch mit Günther Zgubic und Padre Valdir
Zahlreiche BesucherInnen waren der Einladung zu einem Podiumsgespräch mit Günther Zgubic und Padre Valdir im Kultursaal Pöls gefolgt. Der mehrfache Menschenrechtspreisträger Günther Zgubic blickte dabei auf seine Jahre als Menschenrechtsaktivist in Brasilien zurück und präsentierte eine Bilanz der Erfolge und Fortschritte der brasilianischen Gefängnisseelsorge. Im Gespräch mit Mag. Gernot Esser wurde dann auch ein Blick in die Zukunft des Günther Zgubic geworfen, die geografisch jedenfalls wieder in Österreich liegen wird, deren thematische Schwerpunkte aber erst in den nächsten Wochen festgelegt werden. Padre Valdir, der neue Nationalkoordinator der brasilianischen Gefängnisseelsorge, nutzte die Gelegenheit, sich einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen und gewährte Einblick in seine Arbeitsschwerpunkte der nächsten Jahre. Der interessante Gesprächsabend klang bei steirischen Spezialitäten, zubereitet von den Damen des Vereins Manoj, und köstlichen Caipirinhas an Werner`s Bar gesellig aus.

 

20. Februar 2011: Gottesdienst mit Günther Zgubic und Padre Valdir
Im Rahmen eines stimmungsvollen Gottesdienstes präsentierte Günther Zgubic am 20. Februar seinen Nachfolger als Nationalkoordinator der brasilianischen Gefängnisseelsorge erstmals einer breiteren Öffentlichkeit in Österreich. Padre Valdir dokumentierte anhand einer eindrucksvollen ppt-Präsentation die Leistungsbilanz der 23 Jahre Menschenrechtsarbeit von Günther Zgubic in Brasilien.

Der Verein Manoj freute sich auch über die Anwesenheit von 4 in Brasilien geborenen Frauen, die die Fürbitten gestalteten. Für die musikalische Gestaltung der Feier sorgte die Gruppe Laetare, im Anschluss an die Messe lud der Verein Manoj zu einer gemütlichen Agape in den Pfarrhof.

Gefängnisseelsorge Brasilien
Neuigkeiten und Veränderungen

 

VERURTEILUNG VON FOLTER

Die Gefängnisseelsorge der Region Süden IV verurteilt die Folter im Gefängnis von Tubarão, Santa Catarina
Die Gefängnisseelsorge der CNBB – Region Süden IV geht an die Öffentlichkeit, um die Foltervorfälle in diesem Gefängnis zu verurteilen und eine Aufklärung der Ereignisse zu verlangen. In Santa Catarina wird die Grenze zum Chaos überschritten. Das staatliche Gefängnissystem, das auf dem Gesetz zur Strafvollstreckung beruht, erreicht keine 5.000 freien Plätze für 14.000 Gefangene. Außerdem gibt es aktuell 19.000 Haftbefehle, die ausgeführt werden müssen.

 

GERECHTE JUSTIZ

Die nationale Gefängnisseelsorge bildet Agenten in der Praxis der gerechten Justiz aus
Die Nationale Gefängnisseelsorge fördert den Kurs zur Ausbildung in Mediation von Konflikten und wiederherstellende Justiz für Personen, die in nördlichen und südlichen Regionen Brasiliens in der Seelsorge tätig sind. Im Norden wird der Kurs in Manaus abgehalten, vom 11. bis zum 15. August, im Süden in zwei Abschnitten in Porto Alegre, der erste Abschnitt von 27. bis 29. August, der zweite von 24. bis 26. September.

 

GEMEINSCHAFTSARBEIT

Präsident des Obersten Gerichtshofs und allgemeiner Gerichtspräsident besuchen das Gefängnis von Acre,
Der Präsident des Obersten Gerichtshof und der allgemeine Gerichtspräsident, die Richter am Landesgericht Pedro Ranzi und Samoel Evangelista werden jeweils das Gefängnis Manoel Néri da Silva in der Gemeinde Cruzeiro do Sul im Jurúa-Tal besuchen. Der Besuch ist Teil der Vorbereitungen für die Verwirklichung der ersten Gefängnisgemeinschaftsarbeit, es wird vorwiegend Tagsüber Besuche geben aber es sind auch Gefängisbesuche in der Nacht geplant.

 

ERZIEHUNG UND BILDUNG

Haftanstalt erweitert Schulbildung
Die Haftanstalt Harry Amorim Costa in Dourados hat drei zusätzliche Klassen für den Grundschulunterricht eingerichtet. In der Haftanstalt gibt es eine Erweiterung der staatlichen Schule Pólo. Profª. Regina Anfe Nunes Betine ist für den Unterricht in staatlichen Haftanstalten verantwortlich. Vor der Erweiterung bot die Anstalt über das System EJA (Educação de Jovens e Adultos/ Bildung für Jugendliche und Erwachsene) Schuldbildung von der 1. bis zur 3. Phase an (Alphabetisierung bis zur 4. Serie). Jetzt ist die Schulbildung bis zur 5. Phase (5. Bis 8. Serie) möglich. Laut dem Direktor der Haftanstalt, Joel Rodrigues, lag die Priorität bislang bei der Alphabetisierung von Häftlingen, die bis dahin keine Möglichkeit einer Schulbildung gehabt hatten, wie die vielen jungen Häftlinge der Anstalt. Der Direktor erklärt, dass es aufgrund der guten Qualität der baulichen Infraestruktur der Haftanstalt möglich war, die Anzahl der Klassenräume zu erhöhen, damit die Häftlinge die Grundschulausbildung abschließen können.

 

GEFÄNGNISSYSTEM

Artikel über die Situation im Gefängnissystem
Wenn der Staat über jemanden, der einen ordentlichen Gerichtsprozess hatte, eine Strafe verhängt, verurteilt er diesen nicht zur Verbannung oder zum „zivilen Tod“, solche Arten von Strafe verbietet die Verfassung. Mit dem Urteil einher geht das implizite Versprechen, den Verurteilten zu resozialisieren, das heißt, dass der Staat Anstrengungen unternehmen muss, um den Verurteilten, wieder in die Gesellschaft zu entlassen, wenn er mit dieser harmonisch zusammenleben kann. Theoretisch muss er nach Ablauf seiner Haftzeit in seine Familie, seine Gemeinde, kurz in dieselbe Gesellschaft zurückkehren, die ihn eines Tages verurteilt hat. Das ist das erklärte Ziel, nicht nur in der Verfassung, sondern auch im Gesetz über Strafverurteilungen. Leider passiert dies oft nicht. Der Staat sperrt Personen in überfüllte Zellen, läßt sie dort unter unmenschlichen Bedingungen und ist abwesend, genau dann, wenn die Personen eine Politik der Unterstützung in Bildungs- und sozialen Angelegenheiten bräuchten, die ihnen auf dem Weg der Resozialisierung helfen könnten.

 

GEWALT

UNO zeigt Ineffizienz Brasiliens im Kampf gegen Polizeigewalt auf
Die UNO (Organisation der Vereinten Nationen) gab diesen Dienstag in New York einen 22-seitigen Bericht, in dem sie die Serie von ineffizienten Unternehmungen Brasiliens im Kampf gegen die Polizeigewalt aufzeigt.
Das Dokument "Report of the Special Rapporteur on Extrajudicial, Summary or Arbitrary Executions" ist die Abspaltung einer Untersuchung aus dem Jahr 2007 von Philip Alston, dem UNO-Sondergesandten für außergerichtliche Hinrichtungen. Laut Alston sind trotz der Warnungen der UNO in ihrem ersten Bericht vom vergangenen Jahr außergerichtliche Hinrichtungen in großem Stil in Brasilien an der Tagesordnung.